Rezension:Formula 1: The Roaring '70s (Gebundene Ausgabe)

Rainer Schlegelmilch ist der Fotograf dieses wunderschönen Bildbandes mit dem Titel "Formula 1 - The Roaring 70 s". Wie man den biographischen Daten auf einer der letzten Seiten entnehmen kann, machte der Fotograf 1962 an der damaligen Staatslehranstalt für Photographie in München sein Examen und eröffnete 18 Monate später ein Studio für Fotodesign in Frankfurt/Main. Ab 1974 konzentrierte er sich allein auf das Formel 1. Heute soll sein Foto-Archiv etwa 15 000 Schwarz-Weiß-Negative und über 400 000 Farbdias und digitale Bilder umfassen.

Das Vorwort zum Buch hat Niki Lauda geschrieben. Ihm folgt ein in Essay in englischer, deutscher, französischer, spanischer und italienischer Sprache, der sich mit den siebziger Jahren in der Formel 1 befasst.

Dann wird man mit den Bildern konfrontiert, die in deutscher und englischer Sprache jeweils kurz kommentiert werden.

Gezeigt wird u.a., wie nach dem Start zum "Großen Preis von Spanien" der BRM von Jackie Oliver und der Ferrari von Jacky Ickx kollidierten und in Brand gerieten, wenig später bereits sieht man angenehmerer Motive, die die Formel 1 Fahrzeuge 1970 in Monaco in rasender Bewegung zeigen. Solche Bewegungsbilder, die Schnelligkeit aufs Papier bannen, gibt es in diesem Buch viele. Aber es werden natürlich auch immer wieder die Fahrer gezeigt, wie etwa Jochen Rindt bei seinem vierten Saison Sieg in Brands Hatch.

Schlegelmilch vergaß nicht eine Reihe sehr attraktiver Frauen aufzunehmen, Freundinnen der Piloten, die angeblich eine gewisse Form von sexueller Anziehung ausstrahlen. Ich vermute es ist die erotische Austrahlung, die in Rom einst auch die Gladiatoren gehabt haben sollen. Eros und Todesgefahr kokettieren gerne miteinander.

Boxengassen sind bekanntermaßen Laufstege für die Schönen und die Reichen. Auf einem der Boxengassenbilder sieht man Liz Taylor mit einem ihrer Lebensabschnittspartner in Monaco 1974. Eine schöne Frau, die schönen Autos die Schau problemlos stahl.

Sehr interessant ist ein Foto von Niki Lauda und Udo Jürgens, das Mitte der 1970er Jahre entstand und all die anderen Fotos von den berühmten Piloten, wie etwa von Hans-Joachim Stuck, der sich in Silverstone auf seinen siebenten Einsatz im Brabham BT45B-Alfa Romeo vorbereitet. Eine andere Zeit, nicht vergleichbar mit heute.

Neben Aufnahmen von einzelnen Rennen, enthält der Bildband eine große Reihe von Fotos, die das Geschehen am Rande der Rennbahn zeigen. Für Liebhaber von Formel 1-Rennen mit nostalgischen Anwandlungen ist dieses Buch genau das richtige Weihnachtsgeschenk.

Empfehlenswert.

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Rezension: Serienfahrzeuge und Sportwagen seit 1948: Serien und Sportwagen seit 1948 (Gebundene Ausgabe)

Die einstige "Zeti"-Herausgeberin Marion Gräfin Dönhoff war eine sehr gute Porschefahrerin. Die sportliche Intellektuelle verdeutlichte, dass der Porsche eigentlich ein Frauenfahrzeug ist, sowohl was das schöne Design als auch was die Power anbelangt. :-)). Zu ihren Zeiten war Dönhoff als versierte Beherrscherin dieses Männertraumes noch eine Ausnahme, doch mit fortschreitendem Bildungsgefälle zwischen Mann und Frau wird sich erweisen, dass die Gräfin die Mutter vieler selbstständiger und selbstbewusster Porschefrauen in der Zukunft darstellen wird und es wird gewiss die Zeit kommen, in der Porsche mit dem Image von Frau Dönhoff wirbt. Der Porsche als Phallussymbol hat ausgedient. Er hat sich emanzipiert und ist jetzt offen für ein weiteres Käuferklientel: die erfolgreichen Powerfrauen.

Marc Bongers wartet in seinem Buch mit einer Auflistung der Serienfahrzeuge und Sportwagen seit 1948 auf. Neben visuellen Darstellungen der einzelnen Modelle erhält man jeweils technische Daten im Hinblick auf den Motor, die Kraftübertragung, den Karosserieaufbau, Fahrwerk, Räder Bremse, Elektrik, Maße und Gewichte, Kraftstoffverbrauch, Fahrleistungen, Stückzahlen und Preise.

Zur Sprache gebracht werden: Porsche 356, Porsche 550, Porsche 904, Porsche 911,912, Porsche 964, Porsche 993, Porsche 996, Porsche 997, Porsche 914, 916, Porsche 924, Porsche 928, Porsche 944, Porsche 959, Porsche 968, Porsche 986 Boxter, Porsche 987 Boxter, Porsche Cayman, Porsche Cayenne, Porsche Carrera GT, Porsche Panamera.

Die einzelnen Modelljahre werden technisch in ausführlichen Texten sehr gut abgehandelt. Es ist ein Vergnügen sich in die technischen Daten zu vertiefen, beispielsweise vom "356 1500 American Roadster (Typ 540), MJ 1952 bis MJ 1953", dessen Höchstgeschwindigkeit 180 km/h beträgt. Der "Porsche Boxter (PDK) ab MJ 2009" hingegen hat eine Höchstgeschwindigkeit von 263km/h und benötigt außerstädtisch nur 6,9 Liter Kraftstoff im Durchschnitt.

Als Cabrio-Fan gilt mein Augenmerk im Buch natürlich in erster Linie den Cabrio-Modellen. Diese sind allesamt zum Verlieben schön und technisch seit vielen Jahren so ausgereift, dass man Ihnen im Grunde nicht widerstehen kann, wenn der Geldbeutel es zulässt.

Der 987 Boxter S "RS 60 Spyder" (Tiptronic S) MJ 2008 ist auf eine Stückzahl von 1980 limitiert, ein schnittiges Fahrzeug, das vom Design her allerdings nicht meinen Porsche-Cabriovorstellungen entspricht, ebenso wenig wie die Modelle aus den 1970er Jahren.

Das eigentliche Traumauto ist m.E. der "911 GT 2 Coupé mit Clubsportpaket" aus dem Jahre 2006, mit einer Höchstgeschwindigkeit von 329 km/h dann doch wohl nur auf Rennstrecken voll ausfahrbar.:-(( Über Preise sollte man eigentlich nicht sprechen, obwohl die € 189.496 schon ins Auge stechen. Ein Fahrzeug wie dieses setzt voraus, dass man im Rahmen seiner Geschäfte nicht nur Power, sondern auch Fortune hat, ganz klar.

Empfehlenswert für Porschefans, natürlich nicht nur weibliche.:-))


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Rezension: Mini (Gebundene Ausgabe)

Zum Knutschen süß. Ein Frauenliebling:-))

 Alessandro Sannia stellt in diesem kleinen Büchlein den Mini vor, der 1959 debütierte und durch die Kombination von vorn quer eingebautem Motor und Frontantrieb als Ziehvater aller modernen Kleinwagen gilt. Konstruiert wurde dieses Kultfahrzeug von Alec Issigonis, das durch sein geringes Gewicht, die kurzen Karosserieüberhänge und das agile Fahrwerk bestach.

Man lernt in diesem Buch alle Minis ab 1959 näher kennen und erhält immer auch einen visuellen Eindruck von den Modellen. Wer sich einen Überblick über die Entwicklung dieses Fahrzeugs beschaffen will, kommt auf seine Kosten. Wer nach differenziertem Detailwissen sucht, sollte zusätzliche umfangreiche Modellstudien lesen.

Man erfährt, dass damals, sprich 1959, der BMC-Motor quer gestellt wurde, um Platz zu sparen und das Getriebe darunter angeschraubt wurde. Des Weiteren wurde, um Gewicht zu sparen auf konventionelle Stahlfedern verzichtet. Stattdessen kam Gummi zum Einsatz. Die Radaufhängungen bestanden aus Doppelquerlenkern und zwar mit oberer Gummifeder und unterer Zusatzstrebe, hinten dann aus Längslenkern, die über einen Hebel auf die Gummistücke wirkten. (vgl.: S.23). Das soeben Geschilderte kann man sich auf einem Querschnittbild genau ansehen.

Acht Jahre lang wurde der Mini MKL produziert. Insgesamt verließen 1,2 Millionen Minis das Band. 1966 entstand nach der Fusion von BMC mit Jaguar die British Motor Holding und dies bedingte, dass der Mini auf den neuesten Stand gebracht wurde. Die Geschichte des Kultautos textlich nachzuvollziehen, ist für Automobilinteressierte sehr spannend, sich dabei visuell in die einzelnen Modelle zu vertiefen, dürfte für Menschen, die sich für das Design von Autos interessieren, eine wirkliche Freude sein.

Seit 2005 sind alle Mini-Versionen auch als Cabriolet lieferbar. Das Mini- Cabrio ist übrigens das einzige Cabrio, das ich in der Farbe Rot am liebsten mag. Damit durch Flandern zu reisen, muss im Sommer ein Vergnügen sein.

Man erhält im Buch eine ganze Reihe technischer Fakten. So lese ich, dass der Mini John Cooper Works und der Mini John Cooper Works Clubman von 2008 unter der Haube den neuen Vierzylinder-Motor mit Twin-Scroll-Turbolader und Benzindirekteinspritzung haben. Nicht uninteressant, oder?

Empfehlenswert.

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Rezension: Saab: Personenwagen seit 1947 (Broschiert)

Das Cabrio aus dem Hause Saab zählt zu meinen Lieblingsautos, insofern habe ich mit großem Interesse die Geschichte von Saab gelesen, die Thomas Lang auf den ersten Seiten dieses reich bebilderten Buches kurz erzählt. Saab entstand erst 1937. Dass sein Name ein Anagramm ist, wusste ich bislang nicht. Dieser steht für "Svenska Aeroplan Aktie Bolaget". Saab ist kein klassischer Hersteller von Automobilen, sondern rund 13 000 Mitarbeiter von Saab beschäftigen sich nach wie vor mit Luft- und Raumfahrt und Waffentechnik.

Das Buch enthält Studien, Prototypen und Sondermodelle als auch die Serienmodelle ab 1949 bis heute. Die Fahrzeuge werden alle kurz erklärt. Dabei werden alle wichtigen Daten auflistet und es wird ein visueller Eindruck von dem jeweiligen Modell geliefert. Der "Ursaab" mit der Bezeichnung 92001 wurde bereits 1947 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Das auffallendste Merkmal ist die konsequent unter aerodynamischen Gesichtspunkten entwickelte Karosserie.

Mich begeistern die Rundungen der alten Saab-Modelle wie etwa des Saab 92 B von 1955, dem dann Modelle folgten, die meinen Designvorstellungen nur wenig entsprechen. Erst das Saab 900 Cabrio, Modelljahr 1995 war wirklich wieder formschön. Das hing damit zusammen, dass mit dem Einstieg von General Motors eine neue Ära begann. Die 3 Liter aus dem Hause Opel leisteten übrigens 211 PS. Wer Näheres zu all den Fahrzeugen wissen will, darf sich in diesem Buch umfangreicher Sachinfos erfreuen. Dies hier auszubreiten führt zu weit.

Mein Favorit im Buch ist das Saab Cabriolet, Modelljahr 2008. Ein Auto wie dieses kommt nie aus der Mode.

Dass Saab derzeit in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckt, wird sich herumgesprochen haben. Ich hoffe, Saab wird diese Schwierigkeiten bald überwunden haben, denn es wäre schade, wenn dieses innovative, technisch hervorragende Auto vom Markt verschwindet.

Empfehlenswert.
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Rezension:Motor Men: Menschen, Mythen und Motoren der Automobilgeschichte (Gebundene Ausgabe)

Gleich zu Beginn dieses Buches erfährt man, dass es "jenen Männern und Frauen gewidmet ist, die sich im Verlauf des 19. und 20. Jahrhunderts um das Automobil und seine Fortentwicklung im weitesten Sinne Anerkennung verschafft haben, sei es als Wegbereiter in der frühen (Dampf-)Zeit, sei es als Erfinder, Tüftler, Techniker, Konstrukteure, Gestalter und Designer, Unternehmer, Kaufleute und Investoren",(Zitat. S.5).

Über den Herausgeber des Buches Halwert Schrader und seine zwölf Mitarbeiter wird man auf den Seiten 6- 7 näher informiert. Anschließend hat man Gelegenheit rund 1400 Kurzbiographien zu lesen, die im Zusammenhang mit der Weltgeschichte des Automobils stehen. Dazu kommen 750 Abbildungen aus 125 Jahren Automobilgeschichte.

Das Buch ist alphabetisch geordnet. Auf Seite 173 -174 lese ich die Kurzbiographie des in Rüsselsheim geborenen Adam Opel (1837- 1895), der gelernter Schmied und Schlosser war. Er heiratete die Tochter eines Bad Homburger Hotelbesitzers. Dies ermöglichte ihm in Rüsselsheim eine Fabrik zu errichten, ferner eine Dampfmaschine und Werkzeugmaschinen zu kaufen. Mit der Fabrikation von Fahrrädern fing er dann 1887 an. Alsbald begann der Aufschwung in seinem jungen Unternehmen. Die Entwicklung zur Automobilfirma erlebte der Firmengründer allerdings nicht mehr.

Fleiß, Können und Fortune standen bei den meisten im Buch genannten Personen Pate, wenn sie langfristig erfolgreich waren oder es noch sind. Wer von Fortune verlassen wurde, dem geht es wie Luigi Musso (1924-1958). Der italienische Diplomatensohn wurde 1954 und 1955 italienischer Staatsmeister und beim GP des ACF in Reims Opfer eines Fahrfehlers, als er von der Strecke abkam und aus dem Wagen geschleudert wurde und wenig später im Krankenhaus verstarb, (vgl.: S. S.168)

Über "Ferry" Porsche (1909-1998) wird man kurz aber sehr gut informiert, dessen Lebenswerk der Aufbau der Automobilmarke Porsche war und über so viele andere erfolgreiche Männer, sowie einige wenige Frauen in dieser Branche.

Ein ideales Geschenk für Automobil-und Automobilsportsportfans, sehr schön gestaltet und überaus faktenreich.
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Rezension: Generation Porsche.

Das ist ein Buch für große Jungs, die in dem Porsche anderes als ein "Angeberauto" sehen, sondern akzeptieren, dass dieses Auto ein technisches Wunderwerk ist, dessen Geschichte zurückreicht bis in die Anfänge des letzten Jahrhunderts und sich genau dafür begeistern können. Mir hat der Porsche schon immer gefallen, nicht zuletzt, weil er schnittiger ist als viele andere Sportwagen, auch weil der Sound einfach heiß ist und ich nichts interessanter finde zu beobachten, als einen Mann, der ein solches Auto bei hohen Geschwindigkeiten vollständig beherrscht und nicht von ihm beherrscht wird. Frauen, die Porsche fahren, besitzen in der Regel technischen Verstand. Wenn sie ihren eigenen Porsche fahren, sind sie zumeist emanzipiert. Das beste Beispiel war wohl Gräfin Dönhoff.

Das vorliegende Buch wurde von dem Autorenteam Frank M. Orel und Elmar Brümmer auf den Weg gebracht. Orel ist ein international anerkannter Fotodesigner. Zu seinen Lieblingsmotiven zählen Sportwagenikonen von Porsche, die gewissermaßen vor der Haustür seines Studios stehen. Brümmer arbeitet als Journalist für namhafte überregionale Zeitungen und große Magazine. Seit einem Jahrzehnt setzt er sich bereits schriftlich stark mit dem Thema Porsche auseinander.

Das Buch erzählt anhand einer Fülle von beeindruckender Bildern die Geschichte des Porsches seit seinen Anfängen und wartet mit kleinen erklärenden Texten auf, die in französischer, englischer und deutscher Sprache abgedruckt sind.

Der "Lohner-Porsche" wird gleich zu Anfang thematisiert. Man liest von der Weltausstellung im Jahre 1900 als Ferdinand Porsche aufgrund seines elektrisch angetriebenen Radnabenmotors gefeiert wird. Nun kommen Autos von Lohner ins Rollen, welche mit neuen Porsche-Ideen, wie dem Allradantrieb und der Vierradbremse versehen sind.

Auf einem Foto aus dem Jahre 1902 sieht man Ferdinand Porsche beim Exelbergrennen, dass er in Rekordzeit fährt. Anschließend wird der Zeitraum von 1906- 1923 thematisiert. Zur Sprache kommt der Austro-Daimler, der der Kleinwagenklasse angehört. Auch lernt man den 45 PS starken ADS r. kennen, den Porsche bei Daimler, vom Fabrikanten Alexander "Sascha" Graf Kolowrat finanziert, bauen ließ, (vgl.: S. 23).

Man liest weiter von der Zeit zwischen 1933-37 als Ferdinand Porsche für seine P- Rennen die Auto-Union für die Finanzierung dieser Rennen gewann und hat Gelegenheit Fotos von Rennwagen aus jenen Tagen zu bewundern, nicht zuletzt ein Foto von 1937 als Bernd Rosemeyer auf der Autobahn zwischen Frankfurt und Heidelberg den Geschwindigkeitsrekord auf 406, 3 km/h mit einem dieser schnittigen Rekordrennwagen steigerte.

Anschließend lernt man den Ur-Porsche kennen. Es handelt sich dabei um den Typ 64 aus dem Jahre 1938. Dieses Auto hat Professor Porsche als Reisewagen genutzt und konnte auf öffentlichen Straßen damit im Schnitt 130km/h erreichen.

Im Nachkriegsjahr 1946 entwickelte Porsche dann den Cisitalia, den man anhand von einigen Fotos näher betrachten kann. Dieses Fahrzeug hatte Vierradantrieb und einen Zwölfzylindermotor mit Kompressor.

Im Jahre 1948 wurde aus dem Konstruktionsbüro Porsche der Automobilhersteller Porsche. Jetzt hat man die Gelegenheit den 356. Nr. 1 kennenzulernen. Eine Augenweide in silberner Farbe mit roten Ledersitzen.

Es folgen eine Fülle von Porsche-Modellen, dabei ist es unmöglich im Rahmen der Rezension auf alle Bezug zu nehmen. Mir gefällt das Cabrio 356 B aus den 1950er Jahren, obschon es noch beinahe weibliche Rundungen hat.

Irritiert war ich als ich im Buch plötzlich einen roten Traktor erblickte, der unter der Bezeichnung "Porsche-Diesel-Schlepper Junior" firmierte und als "Ferrari" unter den Traktoren auf dem Acker gehandelt wurde.

Die Rennautos der frühen Sechziger lernt man kennen, darunter - super abgelichtet- den Porsche 718, der von der Modellvariante RSK abgeleitet ist. Man liest von der Solitude-Rennstrecke vor den Toren Stuttgarts, das als Porsche -Terrrain gilt und hier von den Rennleistungen des 804 F1, dieser einzigen kompletten Porsche-Konstruktion für die Formel 1, bei dem Scheibenbremsen und Doppelquerlenker als Mehrwert gelten.

In den Sechzigern hat sich die Formsprache bei Porsche geändert, schreibt Brümmer. Nun hat man Gelegenheit der Geburtsstunde des Ur-Elfers auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt 1963 visuell beizuwohnen. Thematisiert wird auch das aerodynamische Renncoupe 904 Carrera GTS und der 906er Carrera, der neben dem hübschen Outfit sehr gute innere Rennwerte zu verzeichnen hatte. Es folgen Rennautos um Rennautos, die immer schnittiger werden. Die Pfeile auf dem 908er 3-Spyder übrigens geben die Richtung vor.

Man liest vom ältesten Straßenrennen der Welt, das 1906 ins Leben gerufen worden ist. Es handelte sich hierbei um eine Insel-Rundfahrt gegen den Uhrzeigersinn auf Sizilien. Brümmer nennt die Strecke einen "ultimative Herausforderung" für Straßensportwagen. Die Coppa Florio, der Siegerpokal ging nach 11 Gesamtsiegen in den Besitz von Porsche über.

Die Porsche-Modelle der Jahre 1969-1976 werden gezeigt. Hier in der Mitte des Buches angekommen, wird man auf 12 Seiten in drei Sprachen über das informiert, was man über Porsche unbedingt wissen sollte, bevor es mit der Modellschau weiter geht. Hier finde ich die Info nicht uninteressant, dass Porsche auf dem Gelände seines Montagewerkes in Leipzig 20 Auerochsen angesiedelt hat, um das ökologische Gleichgewicht zu halten. Erklärt werden u.a. Begriffe wie Fuchsfelge, Fuhr-Motor, Roadster, Speedster und Spyder.

1969-1974 ist der 917er angesagt, dessen sportliche Palette von der 560 Ps-Version bis zum Zwölfzylinder mit 1200 Ps reicht. Der 917 Spyder, der in der Periode zwischen 1971-74 dann angesagt ist, ist noch schneller.

Man darf sich in der Rückschau an den 911 Carreara RS 2.7 erinnern, der mit 300 PS in den frühen 1070ern für Aufregung sorgte. Es folgen diverse 911 Modelle und anschließend der "Transaxle", den ich überaus hässlich finde. Die Rennautos von 1982-1990 beeindrucken mich besonders stark, gemeint ist der 956/962c er. In Le Mans räumte er sieben Mal ab. Das 1,5 Millionen teure Auto wurde 148 mal gebaut.

Es folgen eine Reihe sehr schöner Fahrzeuge, darunter der 911er Turbo und der Boxter aus dem Jahre 1996, ein wunderschönes Cabrio. Schön auch ist der Carrera GT aus dem Jahre 2003. Das Material und die Technik sollen vom Feinsten sein. Bei diesem Auto handelt es sich um einen Hochleistungssportwagen. Der Cayman aus dem Jahre 2005 sieht nach Brümmers Meinung aus, als wenn der Boxter eins auf Dach bekommt. Damit hat Brümmer nicht Unrecht.

Zum Schluss lernt man noch den Panamera aus dem Jahre 2009 kennen, der mich optisch ebenfalls nicht wirklich überzeugt. Der Cayenne, ein Geländewagen, gehört auch nicht zu meinen Lieblingsautos.Der Boxter ist in meinen Augen das schönste Modell, gefolgt vom 911er GTI.

Ein sehr tolles Buch, das ich gerne empfehle, nicht nur Männern, sondern auch Frauen, die sich für Sportwagen begeistern können.


Portrait/Porträt Frank M. Orel & Elmar Brümmer: Photo © 2009 Frank M. Orel. Alle Rechte vorbehalten. www.FOTOSTUDIO-OREL.de


a) © Generation Porsche, edited by Frank M. Orel & Elmar Brümmer, Porsche 917 (1970), published by teNeues, € 35, www.teneues.com, Photo © 2009 Frank M. Orel. Alle Rechte vorbehalten. www.FOTOSTUDIO-OREL.de


b) © Generation Porsche, edited by Frank M. Orel & Elmar Brümmer, Porsche 936/81 (1981), published by teNeues, € 35, www.teneues.com, Photo © 2009 Frank M. Orel. Alle Rechte vorbehalten. www.FOTOSTUDIO-OREL.de


c) © Generation Porsche, edited by Frank M. Orel & Elmar Brümmer, Porsche 550 Spyder (1954), published by teNeues, € 35, www.teneues.com, Photo © 2009 Frank M. Orel. Alle Rechte vorbehalten. www.FOTOSTUDIO-OREL.de


d) © Generation Porsche, edited by Frank M. Orel & Elmar Brümmer, published by teNeues, € 35, www.teneues.com, Photo © 2009 Frank M. Orel. Alle Rechte vorbehalten. www.FOTOSTUDIO-OREL.de


teNeues Publishing, Press Department Book Program: Andrea Rehn, Phone: 02152-916-202/-132, Fax: 02152-916-222,
E-Mail: arehn@teneues.de



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Rezension: Ferrytales. Seitwärtsblicke auf Ferry Porsche

Wer in Sportwagen der Marke Porsche vernarrt ist und sich einen Überblick über alle Modelle, sprich über Prototypen mit Boxtermotor, Seriensportwagen und Rennwagen verschaffen, sowie das Innenleben der Fahrzeuge visuell erfassen möchte, zudem Fotos von lange vergangenen Rennen, aber auch berufliches und privates über den Mann erfahren möchte, der für den Aufbau der Automobilmarke Porsche verantwortlich war, wird viel Freude an diesem Buch haben und sofort erkennen,dass der Preis, bei dem was das Buch inhaltlich zu bieten hat, keinesfalls überzogen ist. Susanne Porsche, Schwiegertochter von Ferry Porsche (19.9.1909- 27.3.1998), ist die Verfasserin der vorliegenden "Ferrytales".

Über viele Seiten hinweg huldigt sie ihrem über alles geliebten Schwiegervater, der in ihren Augen ein Mann ohne Makel war, ein Mensch mit vielen bemerkenswerten Eigenschaften, intellektuellen Interessen, großem Können, trotz seiner zahllosen Verpflichtungen ein alle umsorgender Familienmensch, der seiner geliebten Frau bis zu ihrem Tod die Treue hielt,- er nennt sie einen Teil seines selbst-, und seine vier Söhne in keine vorgefasste berufliche Schablone presste, sondern sie stattdessen großzügig gewähren ließ. Susanne Porsche nennt ihn einen Mann, mit einem manchmal zu großen Herzen.

Hier geht es also um einen Traummann, der noch dazu einen Männertraum wahr machte. (Insofern eigentlich nicht nur ein Buch für Männer, meine Damen!)

Das Buch kommt ohne Inhaltsverzeichnis und ohne erkennbare innere Struktur aus. Kleine und größere informative Texte wechseln mit einer Fülle schöner Fotos, die bei Porsche-Liebhabern für weiche Knie sorgen dürften.

Ferry Porsche, einziger Sohn des Automobilbaukonstrukteurs Ferdinand Porsche übernahm nach dem Tod seines Vaters 1951 das 1931 in Stuttgart gegründete Konstruktionsbüro. Sein eigentliches Lebenswerk bestand aus dem Aufbau der Automobilmarke Porsche, die aus dem Ingenieurbüro seines Vaters hervorging.

Er leitet die Entwicklung des ersten Porschemodells TYP 356 Nr. 1, den man auf Bildern hier nachhaltig bewundern darf und der ab 1949 in Serie ging.

Die Form aller wichtigen Porschefahrzeuge (runde Frontscheinwerfer, auf Konvex gewölbte Kotflügel, abfallendes Heck, abgerundete Heckfenster, sowie die Formsprache des 911er) geht heute noch auf das Design des 356 Nr. 1 Roadster zurück.

Schön sind all die Bilder von "Le Mans"!
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Die Autorin kommentiert: "Der Geruch von Motoröl, Benzin und heißen Bremsen in der Porsche- Box während der 24 Stunden von Le Mans zog Ferry Porsche immer wieder magisch an. Und so stand er mittendrin, aber zur Freude der Mechaniker nie im Weg".

An anderer Stelle schreibt sie, dass die Rennstrecken für Ferry Porsche neben der persönlichen Faszination, so etwas wie ein überdimensionaler Prüfstand waren. In seinen Augen zeigte sich nur hier, was der Porsche zu leisten imstande war.

Obgleich Ferry Porsche diese Termine sehr ernst nahm, lehnte er ein langfristiges Porsche- Engagement in der Formel 1 ab. Trotz eines Sieges, den es bereits 1962 zu feiern gab und obwohl man in den 80er Jahren mit Mc Laren unter dem TG-Label unterwegs war, so die Schwiegertochter, sah Ferry Porsche in der Teilnahme der Königsklasse eine unnötige Geldausgabe für nichts. Er wollte seine Autos sehen, wollte seine Motoren auf Herz und Nieren geprüft wissen. Die Kunstwelt der Formel 1, allein optisch weit weg von einem echten Auto, war offensichtlich seine Sache nicht.

Bilder von der schnittigen "Schwarzen Witwe" (Porsche 936) auf einem Rennen, auch Fotos von der Rallye "Heißer Schnee" 1974, und immer wieder Fotos von Le Mans, auch alte Aufnahmen, beispielweise vom Großen Preis von Holland in Zandvoort 1959, hier Carel Godin de Beaufort auf Porsche 718 RSK Mittellenker, oder der Rallye Monte Carlo 1943 mit einem Porsche 356 1500 Coupe, beeindrucken genau so, wie Fotos vom 1000 km Rennen in Spa oder vom 1000 km Rennen auf dem Nürburgring.

Das Auge erfreut sich pausenlos an formschönen Autos. Der Anblick sorgt für gute Laune, lässt nicht nur Männerherzen höher schlagen!

Interessant sind auch die Familienbilder, aus der Vor- Porsche- Zeit im Anhang, entstanden zwischen 1909-1948, hier u.a. von einem Autorennen, das 1922 in Graz in der Steiermark stattfand, aber auch zahlreiche Privataufnahme des jungen Ferry Porsche.

Ein tolles Buch über einen Männertraum und dessen Gestalter.

Das ideale Geburtstagsgeschenk, das nur noch durch einen Porsche 911 im Original getoppt werden kann!

Empfehlenswert!

Rezension: Porsche: Die Modelle des neuen Jahrtausends

Männer sind von Autos und von Frauen fasziniert. Nach langjährigen Beobachtungen bin ich allerdings zu dem Ergebnis gelangt, dass Männer in der Regel von Autos noch ein wenig mehr begeistert sind als von Frauen. Dies wird besonders deutlich, wenn ein Mann sich zwischen einem nagelneuen Porsche und einer schönen Frau entscheiden soll. :-))
Wäre ich ein Mann, würde ich mich vielleicht auch für einen Porsche entscheiden. Männer wollen spielen. Mit den meisten Frauen kann man das nicht. Der Porsche ist das ideale Spielzeug für einen erwachsenen Mann. Schade, dass der Porsche soooo teuer ist.

Dr. Wolfgang Hörner, der Autor des Buches ist Sportjournalist mit großer Erfahrung im Hinblick auf Sportwagen. In diesem schönen Bildband thematisiert er die Porschemodelle des neuen Jahrtausends. Nach einen kleinen Exkurs in die Firmengeschichte und der Vorstellung des Gründers der Porsche AG, Ferry Porsche, der 1948 seinen ersten eigenen Porsche-Sportwagen baute, wird man über die Einstiegsmodelle des Porsche zunächst informiert und erfährt anschließend viele Fakten zum Porsche 911, Boxter, Carrera GT, Cayenne, Cayman und Panamera. Die Texte werden von tollen Fotos begleitet, auf denen man immer wieder die Schönheit dieser Autos bewundern kann.

Fünf Generationen Mythos: Der Ur-911, der 964, der 993 und der 996 sind auf einem Bild zu sehen. 2004 offerierte Porsche seinen Kunden mit dem 911 Turbo S und dem 911 Turbo S Cabrio zwei starke Kraftpakete. Diese 450-PS-Boliden verfügen über eine bemerkenswerte Serienausstattung und stellen den Wunschtraum vieler Porscheliebhaber dar.

Man liest in der Folge vom Porsche Cayenne, erhält eine Modellübersicht dieses Fahrzeuges für die Alltagsbedürfnisse des 911 oder Boxter Fahrers. Der Cayenne GTS wird besonders gelobt, wegen des Bugpartie und weil er serienmäßig große Räder sowie eine sichtbare Tieferlegung besitzt und dadurch eine sehr dynamische Optik erhält. Eine elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung leitet im Bedarfsfall bis zu 100 Prozent des Antriebs nach vorne oder hinten. Dieses Auto, das mich optisch nur bedingt begeistert, wird auch von der Autobahnpolizei und als Notarztwagen gefahren.

Der Porsche Carrera GT ist ein Hightech-Rennwagen für die Straße. Dieses wunderschöne Fahrzeug, das mir wegen seiner Optik den Atmen raubt, kostet inklusive der Mehrwertsteuer ingesamt € 452.400.-- Es handelt sich dabei um ein technisches Wunderwerk, wie die Beschreibung deutlich macht.

Der 911 vom Typ 998 wird anschließend vorgestellt. Er wirkt gefällig. Die Veränderungen zum 996 sind kaum wahrnehmbar. Ein Blick von oben zeigt erstmals wieder Taille, während die fünf Rundinstrumente im Cockpit erkennbar entzerrt und breiter verteilt sind. Bei der Ansicht der Cabrioversionen kommen die Rundscheinwerfer (eigentlich sind sie oval) sehr gut zur Geltung. Der 911 Turbo hat Ende 2009 mit Benzineinspritzung 500 PS! Die vielen vielen Bilder vom 911er begeistern mich. Welch ein Auto!

Der Boxster mit Aerodynamik-Paket, zu dem auch ein Heckspoiler im Spalt-Design á la Cayman gehört, ist ein Traum, nicht zuletzt auch wegen seines präzisen Fahrverhaltens, das hohe Querbeschleunigung zulässt. Der Boxster 987 hat wesentlich zum Porscheerfolg in diesem Jahrzehnt beigetragen. Über den Boxster den Caymann und den Panamera (der erste Viersitzer in der Porschefamlie als Sportlimousine) sollte man sich ausgiebig im Buch informieren, bevor man die technischen Daten der neuen Porsche-Generation studieren kann.

Man erfährt jeweils alle wichtigen Daten zum: Porsche Boxster (986), Porsche 911 (996) Saugmotorversion, Porsche 911 (996), Turboversionen, Porsche Cayenne, Porsche Carrera GT, Porsche 911 (997- Saugmotorversionen), Porsche 911 (997- Turboversionen) Porsche Boxter (987), Porsche Cayman und Porsche Panamera.

Informationen erhält man zu den Motoren, zur Kraftübertragung, zum Fahrwerk, der Fahrleistung, der Karosserie und zur Produktion.

Optisch am gelungensten finde ich den Porsche Carrera GT. Dieses Auto ist ein Kunstgegenstand. Ein Design, zum Niederknien schön. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 330 km/h. Dass mit diesem Auto alle Männer gerne spielen möchten, kann ich verstehen.

Ein hochinformatives Buch.

Ferrari-Klassiker: Legenden in Stil und Design

Michel Zumbrunn und Richard Heseltine haben dieses Buch auf den Weg gebracht. Man lernt vom ältesten noch existierenden Ferrari-Rennwagen, dem 166 Spider von 1947 bis zum Supercar Enzo insgesamt 40 der außergewöhnlichsten und wichtigsten Modelle der legendären Marke kennen.

Das Buch ist untergliedert in einen einleitenden Teil, der über Geschichte des Ferraris berichtet. Anschließend werden die Modelle gezeigt und näher erklärt. Die Bilder werden nicht nur Ferrari-Liebhaber entzücken.

Mir hat es der Wagen von 1947 angetan, der Ferrari 166 Spider Corsa, weil er besonders formschön ist. Das riesige Lenkrad ragt aus einem Armaturenbrett hervor, das durch seine Schlichtheit besticht. Ich verstehe nicht, wieso Heseltine dem Wagen nichts Schönes abgewinnen kann.

Man erfährt Wissenwertes über die Designer und Fahrer. Mich haben die Begriffe im Glossar interessiert. Begriffe wie "Halbelliptische Federn", "Panhard-Stab" und "Transaxle" waren mir bislang so fremd wie ein ferner Stern. :-))
Das Buch habe ich meinem Gatten geschenkt, einem Autoliebhaber, der begeistert vom Inhalt ist. Leider darf er unter meinem Namen keine Rezension anfertigen. Er hätte gewiss mehr zu dem Buch sagen können.

Rezension: Auto-Legenden: Klassiker in Stil und Design


Vor mir liegt das Traumbuch für Liebhaber schöner, hoch erotischer Autos. Bevor ich über dieses Buch berichte, möchte ich an eine Kurzreise erinnern, die ich Mitte der 1980er Jahre gemeinsam mit meinem Mann und zwei Freunden irgendwann im Mai nach Südengland unternahm, keineswegs um mich, wie ansonsten üblich, in Museen aufzuhalten, sondern "nur" zu dem Zwecke, mich an schönen alten englischen Autos zu ergötzen.

Ich lernte in London "Coys of Kensington", das Mekka für Liebhaber exklusiven britischen Automobilbaus, kennen und rund um Arundel viele kleine Garagen, in denen alte Kostbarkeiten abgedeckt auf neue Liebhaber warteten. Wir alle wollten keine Autos kaufen, sondern sie nur bewundern. Dabei strich ich verzückt über die Kotflügel alter Bentleys, ein sinnliches Erlebnis der formvollendeten Kurven wegen und betrachtete mir lange die dicken Schichten Lack bei einem alten Rolls- Royce, der einst der Industriellenfamilie Dupont in den USA gehörte. Fasziniert war ich vom Geruch des betagten Leders, das nach so vielen Jahrzehnten noch immer zum bequemen Sitzen einlud. Dass ich auf der Rückreise in Arundel in einem Himmelbett schlief, will ich auch erwähnen und dass ich dort die ganze Nacht von einem Auto träumte, welches ich heute im Buch erneut bewundern durfte. Es ist der "Bentley Typ R Continental" aus dem Jahre 1952, von dem insgesamt nur 208 Stück hergestellt wurden und bis auf 15 Exemplare alle mit einer Mulliner-Karosserie versehen sind.


Das Buch der britischen Autolegenden enthält eine Fülle von Bildern eines der weltbesten Automobil- Fotografen- Michel Zumbrunn und überaus informative Texte von Richard Heseltine.


In der 19 Seiten umfassenden Einführung erfährt man u.a. historisch Wissenswertes zur Geschichte der britischen Automobilindustrie, auch dass sie ihre Entstehung dem Deutschen Gottlieb Daimler verdankt, der dem ersten Autohersteller Britanniens seinen Namen gab. Im Jahre 1900 wurde der "Automobil Club of Great Britain" gegründet, doch mit Ausnahme auch unternehmerisch veranlagter Ingenieure, wie Herbert Austin, hatten die meisten britischen Hersteller keine wirkliche Chance, da sie nicht verstanden, wie Wirtschaft funktioniert.


In der Folge liest man, wie die britischen Hersteller die Anfangszeit überstanden und sich neu zu positionieren begannen. Alsdann wird der unaufhaltsame Aufstieg der britischen Automobil-Industrie geschildert und auch von den Zeiten, als sich Fortuna verabschiedete. Rolls-Roys und Bentley haben mittlerweile einen deutschen Eigentümer. Wie Heseltine konstatiert, konnten die beiden Marken zwar unter ihren neuen Eigentümern prosperieren, allerdings mangelt es den Fahrzeugen heute an dem speziell "Britischen",(vgl: S. 26).


Im Buch werden britische Autolegenden von 1907 bis 1998 vorgestellt. Die Fahrzeuge werden in unterschiedlichen Perspektiven gezeigt. Man erblickt mitunter Großaufnahmen des Innenraums, des Motors, weiterer Designteile. Im Rahmen der Texte wird alles Wesentliche zum jeweiligen Auto erläutert.


Da ich ein Bentley-Fan bin, gefällt mir natürlich der 1926 entstandene "Bentley Sechseinhalb Liter Speed Six" auf Anhieb. Er galt einst als ultimativer britischer Sportwagen und war unglaublich schnell. Der massive Reihensechszylinder mit oben liegender Nockenwelle war mit vier Ventilen und zwei Zündkerzen pro Zylinder damals recht fortschrittlich.


Wunderschön auch ist der "HRG 1500" aus dem Jahre 1935, der gute Fahreigenschaften zeigte, die er in Rennen unter Beweis stellte. Aber noch viel schöner ist der "Jaguar SS 100" aus dem Jahre 1935, den man heute zu den schönsten Sportwagen der Vorkriegszeit zählt. Mit aufgestellter Windschutzscheibe und geschlossenem Verdeck ist das Auto freilich nicht so elegant, wie offen.


Es ist unmöglich all die Modelle zu fokussieren. Der "Aston Martin DB2" aus dem Jahre 1950 hat ein typisch britisches Aussehen. Hochinteressant sind die technischen Infos zum "Jaguar Typ C" aus dem Jahre 1951, der auf Anhieb im gleichen Jahr die 24 Stunden von Le Mans gewann. Das Innenleben des Fahrzeugs wird im Buch gezeigt. Der klassische XK- Reihensechszylinder sieht umwerfend schön aus.


Eine Augenweide auch ist der "MG TF Midget" aus dem Jahre 1953 und der "Jaguar MKII" aus dem Jahre 1959. Ob der "Jaguar Typ E" von 1961 wirklich schön war, möchte ich aus heutiger Sicht bezweifeln, aber es ist das bedeutendste Auto aller Zeiten. Mit anderen Kritikern bin ich der Meinung, dass die relativ steile Windschutzscheibe die Linienführung stört.


Es folgen noch einer Reihe anderer Autos, unter denen mir der "Rolls Royce Corniche" aus dem Jahre 1971 am besten gefällt. Das luxuriöse Oben-ohne-Modell erreichte die 100 km /h aus dem Stand übrigens im 9, 6 Sekunden.


Auf den letzten Seiten kann man Wissenwertes über von Herbert Austin, Walter Owen Bentley, Sir David Brown, Colin Chapman, Cecil Kimber, Sir William Lyons, Lionel Martin, Charles Stewart Rolls, Sir Henry Royce und Malcolm Sayer lesen und sich in die Begriffe und Stile im Automobilwesen vertiefen. Ein Verzeichnis der Museen und Sammlungen schließt dieses absolut empfehlenswerte Buch ab.


Wenn ich die Wahl hätte zwischen einer Frau und dem "Bentley TYP R Continental" würde ich ganz klar den Bentley wählen. Grins.