Rezension Peter J. König- Bentley The Book teNeues

Der teNeues-Verlag hat schon viele wunderbare Bildbände über die unterschiedlichsten Themen, zur Freude aller Buchästheten kreiert und auf den Markt gebracht. Bei dem hier vorliegenden Werk: „Bentley-The Book“ ist man geneigt zu sagen, dass alles Vorangegangene in den Schatten gestellt wurde. Vielleicht ist dies etwas übertrieben, aber zumindest reiht sich dieses Oeuvre bei dem Allerbesten ein, was teNeues bislang aufgelegt hat.

Nicht übertrieben ist es von Superlativen zu sprechen, denn so wie die Marke Bentley eine Karosse des ultimativen Automobilbaus darstellt, ist das Kompendium, das die Darstellungsplattform dieser Nobelmarke erbringt, in seiner Noblesse ebenbürtig. Dieses bezieht sich nicht nur auf das Erscheinungsbild, ganz in changierendem Weiß gehalten, mit einem minimalistischen Aufdruck, wobei das schwarze Bentley- Firmenlogo mit dem schwarzen Bentley-Schriftzug alles dominiert. Wie immer hat der teNeues Verlag sein eigenes Signet dezent silberfarben am unteren Rand platziert.

Die Maße von „The Book“ sind wahrhaft barocken, sowohl in Höhe, Breite und Dicke, nicht zu sprechen von dem Eigengewicht, das auch in diesem Punkt den Repräsentationsexemplaren der englischen Traditionsmarke in nichts nachsteht. Der repräsentative Auftritt ist seinem Inhalt entsprechend ganz und gar angemessen. Nachdem das Erscheinungsbild seine wirkungsvolle Präsenz beim Betrachter hinterlassen hat, beginnt das bibliophile Spektakel mit dem gespannten Öffnen des gewichtigen Buchdeckels.

Zur Ansicht kommt eine doppelseitige Aufnahme eines von oben fotografierten Bentley-Oldtimers in dämmerigem Scheinwerferlicht, der Untergrund zeigt eine überdimensionierte englische Fahne. Das gleiche Ensemble bildet auch den Abschluss auf der letzten Seite. Bei einem ersten flüchtigen Durchblättern erkennt man sofort den ganz besonderen Wert dieses Machwerks. Sofort tauchen die außerordentlichen Aufnahmen dieser ästhetischen Automobile auf, mit ganz besonderen Licht- und Farbeffekten. Historische Fotografien zeugen von der Geschichte, sowohl im Bereich der edlen Karossen für jegliche Form des hochherrschaftlichen Auftritts, als auch für wagemutige Gentlemen, die auf der Rennstrecke Erfolge gefeiert haben.

Detailstudien zeigen das unnachahmliche Design, die außergewöhnlichen Lackkombinationen und die sehr geschmackvollen Holz- und Ledervariationen, mit denen ein jeder Bentley zu einem motorisierten Juwel hoch stilisiert wurde. Jedes Bild ist für sich ein Meisterwerk der Fotografie und bei dem Umfang dieses Bildbandes sind es viele Dutzende. Natürlich verfehlen die immer wiederkehrenden doppelseitigen Auftritte nicht ihre ganz besondere Wirkung, die bei so manchem Betrachter gewisse Sehnsüchte aufkommen lassen.

Nach so viel Schwärmerei jetzt aber die Fakten: Das Vorwort hat Derek Bell verfasst, fünfmaliger Le Mans-Sieger und Markenbotschafter von Bentley. Darauf folgt eine Einleitung, geschrieben von Dylan Jones, dem Chefredakteur des Männermagazins GQ. Wie nicht anders zu erwarten, schwärmen beide Herren in höchsten Tönen und das zu Recht, wie der Verfasser dieser Zeilen an Hand dieses Werkes bestätigen möchte. Untergliedert sind die folgenden Kapitel in sieben Untertitel:

A JOURNEY WITHOUT END
EXQUISITE STYLE TIMELESS DESIGN
UNPARALLELED QUALITY LUXURY CRAFTMANSHIP
UNIQUE PERSONALLY COMISSIONED HAND-MADE EXCLUSIVITY 
EFFORTLESS POWER SUPREME PERFORMANCE
DYNAMIC RACING TRADITION RICH BRITISH HERTITAGE
TRULY CHARISMATIC BESPOKE INDIVIDUALISM AUTHENTICITY

Natürlich wird man durch die begleitenden Textpassagen aufgeklärt, dass der Automobilvisionär W.O. Bentley den Grundstein zu diesem englischen Mythos gelegt hat, als er die Marke gleichen Namens gegründet hat. Mit ihm beginnt eine Zeitreise, deren ungewöhnlicher Verlauf spannender und spektakulärer hätte nicht sein können.

Eins jedenfalls hat die Marke Bentley immer geprägt, eine ganz besondere Aura, die zu allen Zeiten ihre Wirkung nicht verfehlt hat, sowohl bei den Herrschaften, die diese Automobile ihr Eigen nennen und nannten, als auch bei den Bewunderern rund um den Globus. Um dieser Internationalität ihren entsprechenden Ausdruck zu verleihen, wurden die erklärenden Worte zu diesem Bildband in Englisch, Deutsch und Chinesisch verfasst.

Ohne jedoch diesen Beitrag schmälern zu wollen, steht außer Frage, dass die Bildsprache dieses Werkes einen jeden verzückt, der Sinn für automobile Ästhetik entwickelt, auch wenn er vermutlich nie in den Genuss kommen wird, ein solches Prachtmobil zu fahren, geschweige denn es besitzen zu dürfen. Für alle jene hat Bentley gemeinsam mit dem teNeues-Verlag dieses Kunstwerk ermöglicht, ein Kronjuwel in jeder Bibliothek oder aber auch ein Solitär für Menschen die ansonsten noch keinen Drang zu besonderen Sammlerstücken im bibliophilen Bereich entwickelt haben.

Sehr empfehlenswert
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