Rezension: Peter J. König:Porsche Drive 15 Pässe in 4 Tagen Stefan Bogner, Jan Karl Baedecker- Delius Klasing Verlag Edition Delius

Der Autor, Fotograf und Mitbegründer der Münchner Designagentur fpm Stefan Bogner und der Journalist, Fotograf sowie Chefredakteur des Magazins Classic Drive Jan Karl Baedecker haben zusammen mit der Edition Delius und dem Delius Klasing Verlag ein Projekt aufgelegt, das auf Anhieb zunächst verrückt erscheint. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, innerhalb von 4 Tagen die wohl spektakulärsten Alpenpässe zu bezwingen, und zwar mit ebenfalls spektakulären Modellen des Sportwagenbauers Porsche. 

Stefan Bogner ist begeisterter Porsche-Fahrer und liebt es mit seinem Sportwagen die Kurven, Kehren und Serpentinen in den Alpen zu befahren. Daraus hat sich sein Magazin Curves und der Bildband Escapes entwickelt, wo genau diese Leidenschaften in wunderschönen Fotografien festgehalten werden. 

Jan Karl Baedecker, übrigens der Urenkel des legendären Karl Baedecker, dem Herausgeber des wohl bekanntesten und ältesten Reiseführers ist quasi genetisch vorbestimmt, immer unterwegs zu sein, Neues zu entdecken und das Reisen mit dem entsprechenden Abenteuer zu verbinden. Damit dieses Monster-Vergnügen auch ordentlich auf die Beine gestellt werden konnte, haben Stefan Bogner und Jan Karl Baedecker zunächst einen akribischen Plan entworfen, wie sie das Bezwingen der Alpenpässe am besten strategisch angehen konnten. 

Dazu haben sie Strecken- und Profilkarten der Pässe studiert und einen exakten Ablauf der Tagesrouten geplant. Nur so war es möglich das angestrebte Ziel zu erreichen, zusammenhängend an vier Tagen 15 der großartigsten Alpenüberquerungen zwischen Ost und West zu befahren. Ihre Erfahrungen haben sie hier in einem sehr ausführlichen Bildband dokumentiert, der nicht nur über eine Fülle von großartigen Momentaufnahmen der hochalpinen Landschaften verfügt, sie haben auch gleichzeitig ihre Erkenntnisse beim Überqueren der Pässe aus der Sicht des Fahrers journalistisch aufgearbeitet. 

So ist für den Leser dieses Buches ein anschauliches Bild entstanden, das durchaus dazu animiert, Gleiches zu unternehmen, und wenn es nicht alle 15 Pässe sind, doch wenigstens den einen oder anderen, je nachdem welcher einem besonders zusagt. Neben den persönlichen Erfahrungen werden immer wieder spannende Geschichten erzählt, so wie sie um die berühmten Alpenpässe herumrankten, sei es bei Bergrennen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts oder aus der Vergangenheit, wo einst die Kaufleute die Alpen auf diesen Routen überquert haben, um jeweils auf der anderen Seite ihre Waren zu verkaufen. 

Der absolut prägendste Eindruck sind jedoch immer wieder die weitschweifenden Blicke über die Bergmassive und der Blick ins Tal, da man die Serpentinen der Hochalpen- Straßen dort exakt verfolgen kann. Davon ist kein Betrachter unbeeindruckt. 

Damit auch die "Porsche" nicht zu kurz kommen, ist jedem Kapitel noch eine besondere Rubrik zugeordnet. Es handelt sich dabei um die Erlebnisse von begeisterten Pass-Fahrern, die mit ihren individuellen eigenen Porsche-Fahrzeugen die jeweiligen Pässe absolviert haben, um gleichzeitig von ihren Freuden an solchen Abenteuern zu berichten. 

Damit der Bildband "15 Pässe in 4 Tagen" nicht nur theoretisch daher kommt, wird zu jedem Pass das nötige Kartenmaterial aufgezeigt, damit der Leser eine konkrete Vorstellung hat, um welche Überquerung es sich jeweils handelt. Hier nun die Alpenpässe, die Stefan Bogner und Jan Karl Baedecker in den Mittelpunkt ihres viertägigen Alpenrausches gestellt haben:

Klausenpass 
Sustenpass 
Grimselpass 
Furkapass 
Nufenenpass 
Gotthardpass
Flüelapass 
Stilfser Joch 
Pordoijoch 
Sella Joch 
Grödner Joch 
Passo di Falzarego
Passo di Giau
Drei Zinnen
Grossglockner Hochalpenstrasse 

Die Liste ist wahrlich beeindruckend und wenn nicht jeder Betrachter auch alle Pässe hinter sich gebracht hat , so wird doch mancher bei der Fahrt nach Italien oder zum Ski-Urlaub die eine oder andere Überquerung genossen haben. 

Genießen kann man auch diesen aufwendigen Bildband der immerhin über 433 Seiten stark ist, 433 Seiten voller eindrucksvollem Bildmaterial und spannender Erlebnisse der Autoren Stefan Bogner und Jan Karl Baedecker und wie immer sehr werthaltig vom Delius Klasing Verlag konzipiert. 

Sehr empfehlenswert 

Peter J. König

Überall im Fachbuchhandel  erhältlich

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Rezension: Peter J. König: 50 Jahre #Porsche 912 #Jürgen_Lewandowski #Delius_Klasing

Der renommierte Auto-Journalist und Autor von mehreren beachtenswerten Automobil-Büchern und Co-Autor von grandiosen automobilen Bildbänden Jürgen Lewandowski  hat dieses interessante Werk über den Porsche 912, dem kleinen Bruder des legendären Porsche 911 zusammen mit dem Verlag Delius Klasing auf den Weg gebracht. 

Als profunder Kenner der heutigen Automobilszene pflegt er auch stets einen intensiven Kontakt zu Automobil-Museen und Sammlern weltweit. Dem Haus Porsche ist er seit Jahrzehnten eng verbunden, hier hat er als Chronist die Entwicklung der Modelle aus Zuffenhausen intensiv verfolgt. Mit dem Projekt 912 will er nach 50 Jahren zeigen, dass der "kleine" Porsche durchaus kein Schattendasein in den Jahren seines Verkaufs geführt hat. 

Ursprünglich einmal in einer Serie von 500 Fahrzeugen angedacht, wurden insgesamt 28333 Coupés und 2562 Targa Modelle vom Typ 912 in den Jahren 1965 bis 1969 verkauft. Er galt als Ergänzung zu dem 911er, war nicht so stark motorisiert mit seinen 4 Zylindern und dem 90 PS Motor, recht spartanisch ausgestattet, aber trotzdem ganz ein Porsche, eben in Junior-Ausführung. Entsprechend war sein Preis deutlich geringer als der "Große", aber damals Mitte der 1960iger Jahre mit um die 17000 DM durchaus angemessen. Billig war ein Porsche nie, auch nicht der 912, denn zu dieser Zeit bekam man für 5-6000 DM einen VW 1300 neu mit Schiebedach und funktionierender Heizung, so die Erfahrung des Autors dieser Zeilen. 

Der 912er  war als weiteres Modell der 911er Reihe gedacht, das den so geliebten Porsche 365 abgelöst hatte. Eingefleischte 911er Fans taten sich zunächst etwas schwer, den kleinen Bruder zu akzeptieren. Dies legte sich jedoch bald, denn mit dem 912er wurden neue Käuferschichten angesprochen, meist junge, die das Geld für den großen Bruder noch nicht in der Tasche hatten. In den USA war die Nachfrage äußerst rege, das Modell 912 Targa geradezu ideal für die kalifornische Beach Boy Ärea. Nachdem das Modell eingestellt wurde, war es dann ziemlich schnell aus dem Focus der Porsche-Gemeinde verschwunden, bis vor einigen Jahren erneut die Suche nach diesen Modellen begann, und zwar als wunderbarer Oldtimer, der ein Teil der Automobil-Geschichte des Hauses Porsche erzählt. 

Überall wurde versucht diese Modelle aufzustöbern, sei es noch in fahrbarem Zustand oder auch als nicht bewegliches Erinnerungsstück im hinteren Winkel einer Halle. Es begann eine Restaurierungs-Welle und da in Kalifornien oder den Südstaaten der USA die mit am besten erhaltenen Stücke aufgefunden wurden, war der 912er auch bald wieder angesagt bei Classic-Shows und Oldtimer Rallyes. Um dem Porsche 912 eine bibliophile Würdigung zuteil werden zu lassen, haben der Autor Jürgen Lewandowski und der Delius Klasing Verlag die Vita dieses kernigen Porsches dokumentiert und in sehr anschaulichen Bildern gezeigt, wie sich dieser Sportwagen entwickelt hat und wie viel Begeisterung er bei den stolzen Besitzern auslöste. 

Selbst die bekannte deutsche Hollywood-Schauspielern Elke Sommer hat in ihrer Wahlheimat L.A. mit ihrem zitronengelben 912er Targa durchaus für Furore gesorgt. Das Vorwort zu diesem interessanten Porsche–Bildband hat kein Geringerer als der heutige Aufsichtsratsvorsitzende der Dr. Ing. h. c. F. Porsche AG Dr. Wolfgang Porsche, der Sohn von Ferry Porsche und Enkel des legendären Firmengründers Ferdinand Porsche geschrieben. 

Das Bildmaterial stammt überwiegend aus den Archiven der Porsche AG, der Text von Jürgen Lewandowski. Der Autor hat es dabei keineswegs nur bei kurzen Bildkommentierungen belassen, mit sehr ausführlichen und besonders informativen Texten hilft er dem Leser hinter die Kulissen des 912er zu schauen und dem Betrachter diesen reinrassigen Sportwagen näher zu bringen. Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass das Bildwerk "50 Jahre----Porsche 912" in einer limitierten Auflage von 912 Exemplaren erschienen ist. 

Damit überzeugt nicht nur der inhaltliche Wert, als Sammel-Objekt gerade für Porsche-Liebhaber hat es einen ganz besonderen Platz in der heimischen Bibliothek verdient. 

Sehr empfehlenswert 

Peter J. König

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