Rezension Thomas Nehlert „Auto Union DKW - Im Spiegel der Werbung von 1949 bis 1966“, Ralf Friese, Delius Klasing Verlag,

DKW war ein nach dem ersten Weltkrieg gegründetes Unternehmen, das 1932 in der Auto Union aufging und in der Zeit von 1949 bis 1966 in Ingolstadt frontangetriebene Zweitakt-Fahrzeuge herstellte. Die wahre Herkunft des Namens DKW beruhte auf der Entwicklung eines DampfKraftWagens durch Jorgen Skafte Rasmussen und seinen Freund Mathiesen im Jahr 1916, wenngleich auch die Bezeichnung des zur gleichen Zeit von Hugo Ruppe entwickelten kleinen Zweitaktmotors als "Des Knaben Wunsch" und die Titulierung eines Fahrradhilfsmotors als „Das Kleine Wunder“ zur Begründung der Abkürzung DKW herhalten dürfen. 

Im vorliegenden qualitativ hochwertigen Buch werden auf über 330 Abbildungen die Nachkriegsmodelle von DKW unter Bezugnahme auf Werbung und Prospekte in drei Abschnitten dokumentiert. Gut 100 Seiten befassen sich mit den Personenwagen vom DKW F 10 über den 3=6 und AU 1000 bis zum Junior, F 11/F 12 und F 102. Es schließen sich die kommentierten Reproduktionen von Prospekten des Munga-Geländewagens und der Lieferwagen vom F 89 über den F 800 bis zum F 1000 L an. Zu jedem auszugsweise wiedergegebenen Prospekt hat Ralf Friese eine kurze Beschreibung hinzugefügt. Diese Kommentare gehen nicht nur knapp auf das jeweilige Fahrzeug ein, sondern charakterisieren auch das gezeigte Prospektmaterial, das zum weit überwiegenden Teil aus dem Archiv des Autors Ralf Friese stammt. 

Auf diese Weise entsteht nicht nur ein überaus reizvoller Überblick über die Entwicklung der DKW-Modelle, sondern insbesondere auch eine Rückschau auf Grafik, Fotografie und Inhalt der Werbung in den 1950er und 1960er Jahren. Hält man heutzutage teilweise über 100seitige Bücher als Prospekte in den Händen, so begnügte sich die Auto-Industrie seinerzeit mit 4- bis 16-seitigen Faltblättern, die durch gelungene künstlerische Gestaltung und eine Beschränkung auf die wesentlichen Daten überzeugten. Allerdings konnte die Modellvielfalt damals mit der heutigen Flut von Varianten und Ausstattung auch nicht annähernd mithalten. 

Es ist eine wahre Freude, durch einen Blick auf die zeitgenössischen Prospekte die damalige Motorisierung noch einmal vor dem geistigen Auge Revue passieren zu lassen. Die kunstvoll gezeichneten Illustrationen zeigen überwiegend ein heiles Familienidyll, in dem der „Herr des Hauses“ am Steuer sitzt, seine Frau mehr als Zierde neben dem DKW steht und manchmal auch die Kinder voller Stolz im oder am neuen DKW posieren. Wenn auch diese früheren Zeiten nicht besser waren, so erinnert man sich mit solch gelungenen Vorlagen doch nur zu gerne.


Autor: Ralf Friese 
Verlag: Delius Klasing Verlag Bielefeld, 2017 
Format und Umfang: Hardcover, 23,8 x 27,2 cm, 160 Seiten, rund 330 Abbildungen 
Text: Deutsch Preis: € 39,90 
ISBN: 978-3-667-10913-2 
Überall im Buchhandel erhältlich

Rezension Thomas Nehlert „Verlorene Freunde - Das Leben und Sterben der größten Rennfahrer“ Elmar Brümmer und Ferdi Kräling, Delius Klasing Verlag, Bielefeld, 2017

Früher war es ein omnipräsentes Thema: der Rennfahrer-Tod. Und die heute zum Glück gewonnene Sicherheit im Automobilsport darf nicht darüber hinweg täuschen, dass Motorsport nach wie vor eine überaus gefährliche Angelegenheit ist. Der tragische Tod von Jules Bianchi hat dies vor nicht langer Zeit wieder in Erinnerung gerufen. In der Epoche zwischen 1960 und 1990 jedoch kamen jährlich mehrere Rennfahrer durch Unfälle auf den Rennstrecken oder auch bei Abstürzen mit ihren Privatflugzeugen ums Leben. 

Der 144 Seiten umfangreiche Band würdigt insgesamt 19 in dieser Zeitspanne verstorbene Piloten in umgekehrt chronologischer Reihenfolge ihres jeweiligen Todesdatums. Die Porträts reichen von Michele Alboreto, Ayrton Senna und Stefan Bellof über Manfred Winkelhock, Rolf Stommelen, Gilles Villeneuve, Harald Ertl, Ronnie Peterson, Carlos Pace, Tom Pryce, Graham Hill, Francois Cévert, Joseph Siffert, Pedro Rodriguez bis zu Jochen Rindt, Piers Courage, Gerhard Mitter, Jim Clark und Graf Berghe von Trips. Die einzelnen Kapitel sind sechs bis zehn Seiten lang. Die Texte hat der bekannte Motorsport-Autor Elmar Brümmer mit tiefgehender Kenntnis und Einfühlsamkeit verfasst, wobei er auch die tödlichen Unfälle und ihre Ursachen zutreffend analysiert. 

Die rund 75 Fotos stammen zum weit überwiegenden Teil aus dem Archiv des renommierten Motorsportfotografen Ferdi Kräling. Zu jedem der gewürdigten Fahrer findet der Leser ein bis zwei großformatige Aufnahmen, die die betreffenden Piloten am Steuer der von ihnen gefahrenen Rennwagen zeigen, und ein ganzseitiges Porträtbild. Dazu kommen noch einige Fotos, die das Unfallgeschehen wiedergeben. Am beeindruckendsten sind allerdings die Fahrerbilder, die große Erinnerungen wachrufen. Für mich ragt unter all diesen Ablichtungen das Porträt von Jim Clark ganz besonders heraus; der 1968 verunglückte Schotte beeindruckte nicht nur durch sein unglaubliches fahrerisches Können, sondern auch durch seine Vielseitigkeit und seine charismatische Ausstrahlung – ähnlich wie etwa 25 Jahre später Ayrton Senna. 

Dies ist ein hervorragend verarbeitetes Buch mit brillanter Bildwiedergabe auf edlem Mattglanzpapier, das den älteren Leser in die Zeit seiner Jugend zurückversetzt und dem jugendlichen Betrachter die heute kaum nachvollziehbare Gefährlichkeit des Motorsports vor 50 Jahren vor Augen führt. 


Autoren: Elmar Brümmer (Texte), 
Ferdi Kräling (Fotos) 
Verlag: Delius Klasing Verlag Bielefeld, 2017 
Format und Umfang: Hardcover, 21,6 x 28,6 cm, 
144 Seiten, rund 75 Abbildungen 
Text: Deutsch Preis: € 39,90 ISBN: 978-3-667-10970-5 


Überall im Buchhandel erhältlich

Rezension Thomas Nehlert „Erich Strenger und Porsche Ein grafischer Bericht“, Mats Kubiak, Delius Klasing Verlag, Bielefeld,

Porsche ist die letzte verbliebene Automarke, die im Rahmen der "Edition Porsche Museum" in Zusammenarbeit mit verschiedenen Verlagen eine eigene Buchreihe herausgibt. Der neueste Band der Edition aus dem Delius Klasing Verlag befasst sich mit dem Wirken und Schaffen Erich Strengers, der das Erscheinungsbild des Stuttgarter Unternehmens im Bereich der "gedruckten Kommunikation" wesentlich geprägt hat. 1952 gründeten Richard von Frankenberg und er die bis heute erscheinende Kundenzeitschrift "Christophorus", zweifellos die beste Zeitschrift auf dem Gebiet der Kundenpflege, die inzwischen in der 380. Ausgabe in elf Sprachen und in einer Gesamtauflage von über 500.000 Exemplaren auf den Markt kommt. Außerdem gestaltete Strenger zahlreiche Prospekte und Werbeanzeigen für Porsche, bevor er sein eigenes Unternehmen vom für Porsche tätigen Atelier in eine unabhängige Werbeagentur umwandelte. Seinen Lebensabend verbrachte der 1922 geborene Erich Strenger auf Mallorca, 1993 verstarb er. 

Mats Kubiak, Sohn des durch mehrere Bücher über den Porsche 356 und Porsche 911 bekannten Achim Kubiak, zeichnet in sieben Kapiteln das Leben Erich Strengers nach. Nach einem Blick auf Strengers Privatleben bilden die Abschnitte über den „Christophorus“, die Porsche-Prospekte, -Werbeanzeigen und -Rennplakate auf rund 110 Seiten den wesentlichen Teil des Bandes. Beschreibungen zur Werbeagentur Strenger und die Würdigung seiner Freien Arbeiten schließen sich vor einem dreiseitigen Fußnotenverzeichnis an. 

Die Texte sind verhältnismäßig kurz, verraten aber eine sorgfältige Recherche, geben sie doch auch Äußerungen einiger Weggefährten Strengers und auf diese Weise zudem viele Interna der Kommunikationsstrategie bei Porsche wieder. Es spricht für Porsche, dass auch die etwas zwiespältige Trennung von Erich Strenger, die aber immerhin zur großzügigen Übergabe eines 911 führte, nicht ausgespart wird. Und wen es interessiert, wie es zu der für Porsche-Betriebsanleitungen und Prospekte charakteristischen bordeauxroten Farbgestaltung kam, der erfährt ebenfalls unter dem Begriff "HKS17" Aufklärung. 

Das Buch ist in einem kompakten Format gehalten und liegt beim Lesen angenehm in der Hand. Die Kehrseite davon ist, dass die im Original großflächigen Plakate und Prospekte diesem Buchformat entsprechend nur stark verkleinert wiedergegeben werden können. Die Qualität der Reproduktion der rund 195 Abbildungen auf wertvollem offenporigen Papier ist sehr gut, so dass man trotz der reduzierten Größe die prachtvolle grafische Gestaltung der Porsche-Rennplakate von den Läufen der Sportwagen-Weltmeisterschaft, den 24 Stunden von Le Mans oder aus der CanAm-Serie genauso genussvoll betrachten kann wie die liebevoll ausgeführten Prospekte vom Porsche 904 GTS, vom 911 Carrera RS und all den Varianten des 356. Nicht weniger reizvoll sind die phantasievollen Werbeanzeigen und vor allem auch die abwechslungsreichen und künstlerisch anspruchsvollen Titelblätter des „Christophorus“ - namentlich im Ursprung ja der Schutzheilige der Reisenden, der beim Mitbegründer der gleichnamigen Zeitschrift, Richard von Frankenberg, sowohl auf der Rennstrecke als auch im Straßenverkehr gut zu tun hatte . . . 


Erich Strenger und Porsche Ein grafischer Bericht“

Autor: Mats Kubiak 

Verlag: Delius Klasing Verlag Bielefeld, 2017
Format und Umfang: Hardcover, 19,2 x 25,6 cm, 192 Seiten, rund 195 Abbildungen 
Text: Deutsch 
Preis: € 39,90 
ISBN: 978-3-667-10969-9

Rezension Thomas Nehlert „Porsche Klassik – Ausgabe 11“ und „Porsche Klassik – Ausgabe 11 (Hefte 1-10)“ Delius Klasing Verlag, Bielefeld, 2017

Richard von Frankenberg und Erich Strenger gründeten im Jahre 1952 das Magazin "Christophorus", welches das Porsche-Werk bis heute seinen Kunden inzwischen fünfmal jährlich zukommen lässt. Diese Zeitschrift ist nicht nur die älteste aller PorschePublikationen, sondern gilt nicht ohne Grund als bestes Kunden-Periodikum im AutomobilSektor. Frühe Hefte werden als Sammlerstücke zu immensen Preisen gehandelt. Vom „Christophorus“ sind bis heute 380 Ausgaben erschienen, zuletzt in elf Sprachen mit einer Gesamtauflage von über 500.000 Exemplaren. 

Seit den 1980er Jahren sind unzählige weitere Titel zum Thema "Porsche" hinzugekommen – von den Blättern der zahlreichen Porsche-Clubs bis zu unabhängigen Zeitschriften in fast allen Ländern, in denen Porsche-Fahrzeuge verkauft werden. Erst jüngst ist in Kalifornien von Pete Stout ein Luxus-Magazin mit dem sich auf die dreiziffrigen Typenbezeichnungen von Porsche beziehenden Titel "000“ ins Leben gerufen worden – das Jahresabonnement mit vier Heften zum grenzwertigen Preis von 350 $.

Der Delius Klasing Verlag, der als sogenannter "Corporate Publisher" auch für den "Christophorus" redaktionell mitverantwortlich ist, bringt seit 2012 das zweimal im Jahr erscheinende Magazin "Porsche Klassik" heraus. Jede Ausgabe hat einen Umfang von 130 Seiten. Der Themenschwerpunkt liegt sowohl auf der Unternehmensgeschichte als auch auf historischen Porsche-Modellen vom 356 über den 911 und die TransaxleFahrzeuge bis zu den Rennwagen. 

Unlängst ist die elfte Ausgabe von "Porsche-Klassik" erschienen, wieder mit zahlreichen Berichten aus der Geschichte des Sportwagenherstellers. Ein Themenschwerpunkt ist der Vergleich dreier Generationen des Porsche 911 Turbo: der 964 3.8 Liter, der 993 und der ganz aktuelle 991/2 zeigen, dass der Turbo in jeder Entwicklungsstufe das Nonplusultra eines alltagstauglichen Hochleistungssportwagens war und ist. So unschuldig die weiße Lackierung der gefahrenen 911 Turbo auch wirkt, so gewaltig ist doch das Leistungsvermögen aller Modelle. Ein weiterer Leckerbissen für die Elfer-Freunde ist der Bericht über den alten 911 R, den seinerzeit Gérard Larrousse pilotierte. Als noch relativ kostengünstiger Einstieg in die Porsche-Welt wird der 944 vorgeschlagen, eine Vorstellung befasst sich mit einem viersitzigen 928-Prototypen, und die Rennsporthistorie findet ihre Berücksichtigung mit einem Artikel über den 904/03. Ein Blick in die US-Szene, zahlreiche Standard-Rubriken und natürlich eine Würdigung Walter Röhrls aus Anlass seines 70. Geburtstages runden das weite Spektrum der Porsche-Themen ab. 

Die Texte stammen wie immer von ausgewiesenen Porsche-Spezialisten, die Illustration auf hochwertigem Papier mit teilweise großformatigen und künstlerisch gestalteten Aufnahmen entspricht dem hohen Qualitätsanspruch des Magazins. 

Zeitgleich mit der elften Ausgabe hat der Delius Klasing Verlag aus Anlass des fünfjährigen Bestehens von "Porsche Klassik" einen Jubiläumsschuber mit den ersten zehn Ausgaben herausgebracht. So kann jeder Porsche-Enthusiast seine Kollektion vervollständigen, und das lohnt sich. Hier nur ein kurzer Ausschnitt einiger Themen der ersten zehn Hefte: 

Nr.1: Die Design-DNA des 911, 550 Spyder – Spurensuche James Dean; 
Nr.2: Ferdinand Alexander Porsche, 911 Targa, 928 GTS, H-J. Stuck in Le Mans; 
Nr.3: Der Turbo, Porsche in Kalifornien, 914, Le Mans 1953; 
Nr.4: 50 Jahre Porsche 911; 
Nr.5: Ikone Porsche 356, Targa Florio, 911 G; 
Nr.6: Porsche in den USA, 911 Speedster G-Modell, 996-Tipps; 
Nr.7: Carrera RS, Vierzylinder: 924-944-968, Mark Webber im Turbo; 
Nr.8: Walter Röhrl: 911 Carrera 2 im Vergleich mit Carrera 4, 30 Jahre 959; 
Nr.9: Mittelmotor-Spezial, McQueen privat in Le Mans; 
Nr.10:911 Carrera Club Sport, Jägermeister 914/6, 50 Jahre Fuchs-Felge. Allein diese nur sehr auszugsweise Übersicht verdeutlicht die große Themenvielfalt der "Porsche Klassik". 

Und wo bekommt man sonst tatsächlich nicht weniger als 1300 Seiten über die Porsche-Historie für nur € 89,- !

Thomas Nehlert

Porsche Klassik Ausgabe 11 

Verlag: Delius Klasing Verlag Bielefeld, 2017
Format und Umfang: Kartoniert, 23 x 28 cm, 130 Seiten 
Text: Deutsch Preis: € 8,00 

Überall im Zeitschriftenhandel erhältlich Porsche Klassik Jubiläums-Schuber (Ausgaben 1-10) 

Verlag: Delius Klasing Verlag Bielefeld, 2017 Format und Umfang: Schuber, 23,7 x 29,3 cm, 1300 Seiten Text: Deutsch Preis: € 89,00 

Nur beim Delius Klasing Verlag online bestellbar

Rezension: Peter J. König: VW Käfer Das Buch- Keith Seume - Prestel

Der Autor Keith Seume hat zusammen mit dem Prestel Verlag einen Bildband auf den Weg gebracht, der einen Mythos zum Thema hat. Es geht dabei um das wohl berühmteste Gefährt, das die Automobil-Branche jemals hervor gebracht hat, den Käfer. Sein Erfinder und Konstrukteur Ferdinand Porsche hatte von Hitler persönlich den Auftrag erhalten ein Automobil zu bauen, das im wahrsten Sinne des Wortes ein "Volkswagen" sein sollte, ein Kleinwagen einfach und doch genial konzipiert, der massentauglich, quasi ein Vehikel für jedermann war. 

Mitte der 1930er-Jahre entwarf der innovative Autobauer Ferdinand Porsche ein Konzept, das bis zum Ende der Ära des Käfers immer noch erkennbar ist. Dieser Käfer hat nicht nur Adolf Hitler und das Dritte Reich überlebt, auch dank militärischer Varianten, gegen alle Erwartungen haben die britischen Streitkräfte unmittelbar nach dem Krieg und dem Zusammenbruch der Wirtschaft des "Tausendjährigen Reiches" begonnen, die Wiedergeburt dieses genialen Konstrukts namens Käfer in die Wege zu leiten. 

Damit begann eine einzigartige Erfolgsgeschichte, die sich bis zum 30. Juli 2003 dahin zog, als im mexikanischen Puebla das allerletzte Modell vom Band lief. Insgesamt wurden 21 529 464 Käfer produziert. Nur der Toyota Corolla wurde öfters gebaut, hat aber nicht annähernd einen solchen Bekanntheitsgrad und diesen einzigartigen Kult-Status erreicht wie besagter Käfer. Ob als Limousine oder Cabriolet, dieses Auto war der Traum des kleinen Mannes, familientauglich oder gebraucht,  um Studenten die erste eigene motorisierte Fortbewegung zu ermöglichen, sie alle haben ihren Käfer geliebt und waren stolz auf ihn. 

Im Nachkriegs- Deutschland trug er entscheidend zur Massenbeweglichkeit bei und immer noch nach über 50 Jahren und einer stetigen Weiterentwicklung des Modells war die Abstammung und die Handschrift seines Erfinders Ferdinand Porsche klar zu erkennen. Der Käfer hat die ganze Welt erobert, speziell auch die USA als "das" Studenten-Auto, auch Hollywood, wo er Filmgeschichte geschrieben hat, als Hauptdarsteller in mehreren spektakulären Streifen. 

Nachdem in Deutschland die Produktion eingestellt wurde, gab es zunächst noch Modelle überwiegend für den Mittel- und Südamerikanischen Markt, gebaut in Mexiko und Brasilien. Das endgültige Aus kam dann Ende Juli 2003. Heute gelten gut erhaltende Käfer speziell aus den frühen Jahren als begehrte Sammler-Objekte. 

Keith Seume und Prestel haben mit dem Fotoband "VW Käfer Das Buch" eine sehr detaillierte und umfassende Sammlung in Bild und Text zusammengestellt, die bis ins kleinste Detail die Entwicklung des Käfers ganz von den einfachen Anfängen bis zur Ausstattung und Erscheinung des letzten vom Band gelaufenen Modells dokumentiert. Besonders die sehr umfangreiche Palette an Abbildungen sämtlicher Käfer ruft beim aufmerksamen Betrachter, der die aktive Zeit dieses einzigartigen Autos erlebt hat, nostalgische Emotionen hervor. 

Für den Technik-Freak ist die Gesamtheit der Palette mit allen technischen Details interessant, die hier ausgiebig dargestellt wird. Beginnend zunächst mit dem Vorwort, werden folgende Inhalte angesprochen:

Bescheidene Anfänge 
Neubeginn inmitten von Ruinen 
Die Eroberung der Neuen Welt 
Wandel als Konstante 
Neue Horizonte 
Renaissance unter südlicher Sonne 

Danach folgen alle Modelle des Käfers von 1934 bis 1990 und zwar jeweils mit einer Komplett-Aufnahme und vielen Einzel-Ansichten. Dieser Teil umfasst allein 220 Seiten voll mit visuellen Eindrücken und technischen Erläuterungen von den Motordaten bis zur Zahl der hergestellten Fahrzeuge der jeweiligen Modellreihe. Den Abschluss bilden dann "die Details", wo ebenfalls in Wort und Bild akribisch aufgezeigt wird, wie im Rahmen der Modellpflege über die Jahrzehnte der Käfer im Detail verändert und sehr moderat modernisiert wurde. 

Auch hier eine kurze Auflistung:

Motoren 
Räder 
Frontscheinwerfer 
Rückleuten 
Innenspiegel
Türgriffe
Fronthaubengriffe
Kennzeichenleuchten
Fahrtrichtungsanzeiger
Armaturenbrett 

So viel Detail-Liebe ist schon mehr als beachtlich, lässt aber das Herz jeden Käfer-Fans höher schlagen.

Dieser Bildband ist nicht nur eine Hommage an den Käfer, er zeigt eine einzigartige Automobil-Geschichte auf und dokumentiert den gigantischen Erfolg eines Konstrukteurs der zweifellos als genial bezeichnet werden darf.

Mit Ferdinand Porsche begann einst das Unternehmen Volkswagen, das heute mit zu den größten Automobil-Herstellern der Welt zählt. Ohne den Käfer wäre dies alles sicher aber nicht möglich gewesen. 

Sehr empfehlenswert.

Peter J. König

Überall im Handel erhältlich
Online:  Prestel oder Amazon